
Sichere Nutzung generativer KI in der Biologie
Vom 25. bis 27. November trafen sich in Ingelheim Expertinnen und Experten aus den Bereichen Synthetische Biologie, Bioengineering, Informatik, Medizin, Ethik und Politik zu einem intensiven Sandpit-Workshop. Die Wübben Stiftung förderte die Veranstaltung, die sich der sicheren Nutzung generativer KI für biologische Sequenzen widmete.
Generative KI bietet neue Möglichkeiten im molekularen Design, in der Arzneimittelentwicklung und in der Präzisionsmedizin. Gleichzeitig entstehen tiefgreifende Sicherheits-, Schutz- und Ethikfragen. Maximilian Sprang von der Universitätsmedizin Mainz, der den Workshop leitete, betonte das enorme Potenzial von KI-designten Biomolekülen für Medizin und Wissenschaft. Er warnte jedoch, dass dieselben Modelle auch missbraucht werden könnten, um KI-generierte Krankheitserreger oder Toxine zu erzeugen. Daher seien verantwortungsvolle Innovation und Regulierung entscheidend.
Drei Tage lang arbeiteten die Teilnehmenden disziplinübergreifend an folgenden Themen:
- Erfassung der technischen, institutionellen und regulatorischen Risikolandschaften
- Erkundung von Schutzmechanismen und „Safe-by-Design“-Ansätzen
- Entwicklung von Strategien für den verantwortungsvollen und sicheren Einsatz generativer Modelle in der Biologie
- Diskussion nationaler und globaler Governance-Optionen
- Entwurf politischer Handlungsempfehlungen für die Forschungs- und Politikgemeinschaft
Maximilian Sprang (Universitätsmedizin Mainz), Katharina Ladewig (Robert-Koch-Institut), Hassan Hassan (Deoxy Tech) und Georges Hattab (FU Berlin) leiteten den Workshop. Das Team plant, die Ergebnisse in den kommenden Monaten in einem Empfehlungspapier zusammenzufassen.
Das Sandpit-Förderformat der Wübben Stiftung Wissenschaft lädt Forschende und relevante Akteure ein, gewohnte Denkmuster zu verlassen und in unkonventionellen Konstellationen zusammenzuarbeiten. Ziel ist es, ungewöhnliche Projektideen und Lösungsansätze für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln.