Sandpit-Förderung
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Pressemitteilung

Neue Sandpit-Work­shops zu KI im Mo­le­kül­de­sign und in der As­sis­tenz­ro­bo­tik

Die Wübben Stif­tung Wis­sen­schaft fördert zwei weitere Sandpit-Work­shops in den Natur- und den Tech­nik­wis­sen­schaf­ten. Vom 25. bis 27. No­vem­ber findet in In­gel­heim ein Work­shop zum Einsatz von ge­ne­ra­ti­ver Künst­li­cher In­tel­li­genz (KI) im Mo­le­kül­de­sign statt. Ein wei­te­rer Work­shop zur As­sis­tenz­ro­bo­tik in der Re­ha­bi­li­ta­ti­on und Pflege folgt im kom­men­den Jahr in Lübeck. Ziel der Work­shops ist es, neue For­schungs­pro­jek­te zu in­iti­ie­ren, den in­ter­dis­zi­pli­nä­ren Dialog zu stärken und Wege für den ver­ant­wor­tungs­vol­len Umgang mit Daten und KI auf­zu­zei­gen.

„Die von der Wübben Stif­tung Wis­sen­schaft ge­för­der­ten Sand­pits sind in­ter­dis­zi­pli­nä­re Werk­stät­ten für For­schungs­ide­en. An drei Tagen haben die Teil­neh­men­den die Chance in un­ge­wohn­ten Kon­stel­la­tio­nen an zu­kunfts­wei­sen­den For­schungs­an­sät­zen zu ar­bei­ten. Das Format un­ter­schei­det sich von klas­si­schen Kon­fe­ren­zen und ist für viele Teil­neh­men­de neu. Wir hoffen, dadurch mutige und über­ra­schen­de Ideen an­zu­sto­ßen“, sagt Peter-André Alt, der Spre­cher der Ge­schäfts­füh­rung der Wübben Stif­tung Wis­sen­schaft. 

Ge­ne­ra­ti­ve KI für bio­lo­gi­sche Se­quen­zen

Der Work­shop in In­gel­heim befasst sich mit der si­che­ren Nutzung von KI zur Er­stel­lung von Mo­le­kül­se­quen­zen. Ex­per­ten aus Syn­the­ti­scher Bio­lo­gie, Bio­in­ge­nieur­we­sen, In­for­ma­tik, Medizin, Ethik und Politik dis­ku­tie­ren Chancen und Risiken. „Künst­li­che Bio­mo­le­kü­le, die mit KI ent­wi­ckelt werden, können neue Wege in der Me­di­ka­men­ten­ent­wick­lung und Prä­zi­si­ons­me­di­zin er­öff­nen. Doch die Risiken und ethi­schen Be­den­ken dürfen nicht außer Acht ge­las­sen werden. Im schlimms­ten Fall könnten KI-Modelle in der bio­lo­gi­schen Kriegs­füh­rung ein­ge­setzt werden“, erklärt Ma­xi­mi­li­an Sprang, Haupt­an­trag­stel­ler des Work­shops und Ju­nior­grup­pen­lei­ter am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Mainz. Die Teil­neh­men­den ent­wi­ckeln Stra­te­gi­en für eine sichere und ver­ant­wor­tungs­vol­le Nutzung, dis­ku­tie­ren tech­ni­sche Schutz­me­cha­nis­men, in­sti­tu­tio­nel­le Kon­trol­len und globale Re­gu­lie­rungs­mög­lich­kei­ten. Die Er­geb­nis­se werden in einem Papier mit Hand­lungs­emp­feh­lun­gen zu­sam­men­ge­fasst. Ein in­ter­dis­zi­pli­nä­rer Beirat soll das Thema lang­fris­tig be­ar­bei­ten. 

Trag­ba­re Sen­so­rik in der As­sis­tenz­ro­bo­tik

Der Work­shop in Lübeck un­ter­sucht, wie trag­ba­re Sen­sor­sys­te­me Men­schen mit kör­per­li­chen Ein­schrän­kun­gen mehr Selbst­stän­dig­keit er­mög­li­chen und den Pfle­ge­be­darf mindern können. Ziel ist es, neue Ansätze zur Da­ten­er­fas­sung und -in­ter­pre­ta­ti­on zu ent­wi­ckeln. „Wir fo­kus­sie­ren uns auf drei Fragen: Wie lernen As­sis­tenz­ro­bo­ter, sich ei­gen­stän­dig an die in­di­vi­du­el­len Fä­hig­kei­ten und Prä­fe­ren­zen der Patient:innen an­zu­pas­sen? Wie über­brü­cken wir die Lücke zwi­schen hoch­qua­li­ta­ti­ven Daten in einer kon­trol­lier­ten La­bor­um­ge­bung und un­voll­stän­di­gen Daten in der realen Welt? Und wie ge­stal­ten wir das Ver­hält­nis von au­to­no­men As­sis­tenz­funk­tio­nen und der di­rek­ten Kon­trol­le durch den Nutzer?“, sagt Julia Starke, Ju­ni­or­pro­fes­so­rin am In­sti­tut für Robotik und Ko­gni­ti­ve Systeme an der Uni­ver­si­tät zu Lübeck und eine der beiden An­trag­stel­le­rin­nen. Der Work­shop vereint For­schen­de aus In­ge­nieur­wis­sen­schaf­ten, In­for­ma­tik, Sport­wis­sen­schaft, Robotik, KI, Re­ha­bi­li­ta­ti­on und Mensch-Ma­schi­ne-In­ter­ak­ti­on. Die Er­geb­nis­se fließen in eine Hand­rei­chung für For­scher:innen ein, um zu­künf­ti­ge For­schungs­rich­tun­gen im Bereich trag­ba­rer Sen­so­rik vor­zu­schla­gen.

Im Jahr 2025 hat die Stif­tung fünf solcher Werk­stät­ten mit einem Ge­samt­vo­lu­men von 200.000 Euro be­wil­ligt. Pro Sandpit können bis zu 50.000 Euro be­an­tragt werden. Die Aus­schrei­bung für das kom­men­de Jahr erfolgt in Kürze. Weitere In­for­ma­tio­nen zum Sandpit-För­der­pro­gramm finden Sie hier.

Wis­sen­schaft­li­che An­sprech­part­ner:innen

Ge­ne­ra­ti­ve KI für bio­lo­gi­sche Se­quen­zen
•    Ma­xi­mi­li­an Sprang, Ju­nior­grup­pen­lei­ter, Bio­in­for­ma­tik, Uni­ver­si­täts­me­di­zin Jo­han­nes Gu­ten­berg-Uni­ver­si­tät Mainz, ma­sprang@uni-mainz.de
•    Georges Hattab, Re­se­arch Group Leader, Zentrum für Künst­li­che In­tel­li­genz in Public Health-For­schung (ZK-PH), Robert Koch-In­sti­tu­te / Pri­vat­do­zent Freie Uni­ver­si­tät Berlin, hattabg@rki.de; georges.hattab@fu-berlin.de

Trag­ba­re Sen­so­rik in der As­sis­tenz­ro­bo­tik
•    Julia Starke, Ju­ni­or­pro­fes­so­rin, In­sti­tut für Robotik und Ko­gni­ti­ve Systeme, Uni­ver­si­tät zu Lübeck, julia.starke@uni-luebeck.de
•    Isabell Wochner, For­schungs­grup­pen­lei­te­rin, Uni­ver­si­tät Tü­bin­gen / Hertie-In­sti­tut für kli­ni­sche Hirn­for­schung, isabell.wochner@uni-tue­bin­gen.de

Über die Stif­tung
Die Wübben Stif­tung Wis­sen­schaft ist eine private För­der­stif­tung mit Sitz in Berlin. Ihr Ziel ist es, den Wis­sen­schafts- und For­schungs­stand­ort Deutsch­land zu stärken, indem sie her­aus­ra­gen­de Wis­sen­schaft­ler:innen auf ver­schie­de­nen Kar­rie­re­stu­fen un­ter­stützt.