
Big Brain Data und die Zukunft der Arbeit
Vom 22. bis 24. Oktober 2025 diskutierten in Vaals an der deutsch-niederländischen Grenze 15 internationale Expertinnen und Experten, wie neurotechnologische Innovationen verantwortungsvoll im Arbeitsumfeld genutzt werden können. Am Ende standen zwei Projektideen, die den Einsatz von "Brain-Computer Interfaces" (BCI) sowohl im Hinblick auf die ethischen Implikationen als auch im Bezug auf die Nutzerinteressen vertiefen werden. Initiiert wurde das Treffen von dem Technologiemarketingwissenschaftler Alexander Kies von der RWTH Aachen. Die Wübben Stiftung Wissenschaft förderte die Veranstaltung im Rahmen ihres Sandpit-Programms.
BCI erfassen Gehirnströme, um kognitive und emotionale Zustände zu analysieren, und spielen eine wichtige Rolle bei der Überwachung der Arbeitssicherheit. Im Fokus standen daher insbesondere Fragen nach einheitlichen Standards, Regulierungsnotwendigkeiten und mögliche Auswirkungen auf die Anwendung von BCI-Tools am Arbeitsplatz. Das interaktive Format ermöglichte es, verschiedene Fachperspektiven zusammenzuführen. Die Teilnehmer:innen aus Belgien, Spanien, Großbritannien, den USA und Kanada brachten ihre Expertise aus verschiedenen Disziplinen ein: Den Wirtschaftswissenschaften, der Soziologie, der biowissenschaftlichen Technologieforschung und den Neurowissenschaften. Besonders gefragt waren die praktischen Erfahrungen einiger Expert:innen aus Industrie, Policy-Beratung und Thinktanks.
Zwei Projektteams werden das Thema weiterverfolgen. Das Projekt "The Good Life and Beyond with Neurotech" konzentriert sich auf die ethischen Implikationen der Technologie. Das Projekt "Designing a User-Centered Pathway for Current and Future Users of BCI-Tools" adressiert Marktorientierung und Nutzerinteressen für die künftige Verbreitung der Technologie.
Ein Sandpit ist eine Ideenwerkstatt, die Wissenschaftler:innen und Praktiker aus verschiedenen Bereichen zusammenbringt. Drei solcher Werkstatt-Termine hat die Stiftung bereits finanziert. Weitere sind bereits in der Planung. Informationen zum Förderprogramm finden Sie hier.
Ansprechpartner
Dr. Alexander Kies, Service and Technology Marketing (STM)
TIME Research Area, School of Business and Economics
RWTH Aachen University, kies@time.rwth-aachen.de